Ist Dein Immunsystem geschwächt, bist Du insgesamt anfälliger. Insbesondere zur kalten Jahreszeit erwischt uns schnell mal ein Infekt. Zur Heuschnupfenzeit kann das Immunsystem verrücktspielen und allergisch reagieren. Solange Deine Körperabwehr gut arbeitet, bemerkst Du sie fast gar nicht. Dabei ist sie lebenswichtig: Das Immunsystem schützt nicht nur vor unerwünschten Erregern, sondern auch vor anderen Schadstoffen und Zellveränderungen. Umso besser, dass Du selbst einiges tun kannst, um Dein gut funktionierendes Immunsystem zu erhalten oder zu stärken.
Ein ganzes System, nur für Deinen Schutz
Ganze Organe, Organteile, allen voran aber auch einzelne Zellen und bestimmte Botenstoffe arbeiten Hand in Hand für Deine Körperabwehr – ein ganzes, komplexes System eben. Ein bisschen wie eine künstliche Intelligenz lernt Dein Immunsystem immer wieder dazu und optimiert seine Strategien. Nur, dass es eben ganz natürlich und gar nicht künstlich ist!
Erreger (Bakterien wie Viren) versuchen Tag und Nacht in Deinen Organismus einzudringen. In den meisten Fällen glücklicherweise vergeblich. Dein Immunsystem arbeitet nämlich immer fleißig daran, diese Erreger abzuwehren. So ziehen die meisten Infekte unbemerkt an Dir vorbei. Manchmal muss Dein innerer Superheld sich aber richtig anstrengen, um solche Erreger auszuschalten. Dann hast Du Symptome wie Husten, Schnupfen und Fieber. Das sind normale, wenn auch lästige Reaktionen Deines Körpers.
Mögliche Krankheitserreger müssen erst einmal Deine Körpergrenzen überwinden. Und schon da beginnt Dein Immunsystem: Deine Haut oder Schleimhäute der Nase, des Rachens oder Darms sind deshalb ein so wichtiger Teil Deiner Körperabwehr. Ein intakter Säureschutzmantel der Haut schützt Dich zum Beispiel bereits vor Erregern. Auch die Magensäure macht Keime unschädlich, die etwa über die Nahrung in unseren Körper gelangen. Lymphknoten und Lymphbahnen sind einerseits Sammelstellen und andererseits Transportwege für Abwehrzellen und Antikörper. In Deinem Knochenmark werden viele Abwehrzellen gebildet, weshalb es so wichtig für ein gesundes Immunsystem ist. In der Thymusdrüse reifen viele Abwehrzellen heran, in der Milz werden sie gespeichert.
Cleverer als Du denkst: Dein Immunsystem findet und löst Probleme
Das Immunsystem ist sehr komplex. Seine wichtigste Aufgabe ist aber, zwischen körpereigenen und körperfremden Bestandteilen zu unterscheiden. So beschützt es Dich vor Bakterien und Viren und stellt im Idealfall sicher, dass körpereigene Bestandteile nicht bekämpft werden. Außerdem erkennt und beseitigt Dein Immunsystem unerwünschte Zellveränderungen. Dabei nutzt es zwei Systeme: die unspezifische, angeborene Abwehr und die spezifische, erworbene Abwehr. Die unspezifische Abwehr bildet eine erste Schutzfunktion gegen Krankheitserreger und Fremdstoffe. Zu diesen angeborenen Barrieren, gehören beispielsweise die Haut, die Schleimhäute, aber auch die Flimmerhärchen in der Nase. Auch die sogenannten „Fress- oder Killerzellen“ (Makrophagen, Monozyten, Granulozyten) sind angeborene Abwehrkräfte.
Die Abwehrkräfte, die erst später erworben werden, richten sich dann gegen bestimmte Krankheitserreger. Die sogenannten B-Lymphozyten sind essenzieller Bestandteil dieser spezifischen Abwehr. Dein Immunsystem erkennt dann z.B. Erreger, die es schon bekämpft hat, und hat Antikörper dagegen parat.
Wie stärkst Du Dein Immunsystem?
Ohne gelegentliche Infekte durchs Leben zu gehen, ist sehr unwahrscheinlich. Manche Menschen erkranken aber häufiger als andere. Das kann genetische Gründe oder Vorerkrankungen als Ursache haben. Doch Du kannst selbst etwas für Dein Immunsystem tun! Zum Beispiel mit einer ausgewogenen Ernährung. Expert:innen sehen darin nämlich einen großen Einfluss auf ein gut funktionierendes Immunsystem. Frisches Obst und Gemüse, das zudem schonend gegart wird, liefert zahlreiche essenzielle Vitamine und Nährstoffe. Für das Immunsystem besonders wichtig sind die Vitamine A, C und D. Immunolog:innen weisen auch auf eine ausreichende Versorgung mit Eisen und Zink hin. Ebenso können manche sekundären Pflanzenstoffe positiv für Deine Abwehrkräfte sein. Eine bestimmte Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe, Anthocyane, sind etwa in wild wachsenden Heidelbeeren und Johannisbeeren in großer Menge vorhanden.
