Aufbau und Funktion des wichtigen Organs
Wer schon einmal selbst durch das Stethoskop lauschen konnte, weiß, wie sich der Takt des Lebens anhört: Ein regelmäßiges Schlagen, dem wir im Alltag kaum Gehör schenken und das aber trotzdem so unglaublich vertraut klingt. Kein Wunder, denn der Herzschlag ist das, was wir als Allererstes sinnlich wahrnehmen. Dort, wo die Liebe zum Leben ihren Ursprung hat, begleitet uns der Takt des Herzens eines anderen Menschen so lange, bis wir selbst auf die Welt kommen: aus dem Bauch und mitten ins Herz der glücklichen Mutter. Höchste Zeit also, dass wir unserem Herzen ein paar Minuten Aufmerksamkeit schenken. Wir haben uns Aufbau und Funktion unseres Lebensbegleiters mal etwas genauer angeschaut.
Im Takt des Lebens
Unser Herz schlägt rund um die Uhr, Montag bis Sonntag, ohne Pause oder Urlaubstage – ein ganzes Menschenleben lang. Das ist keinesfalls eintönig, denn im Schlagrythmus hat das Herz durchaus etwas Spielraum. So schlägt es beispielsweise schneller, wenn wir sportlich aktiv sind. Das ist wichtig, denn nur dann kann eine optimale Sauerstoffversorgung garantiert werden. Unser Blut ist nämlich als eine Art „Transporter“ mit Sauerstoff und Nährstoffen in unserem ganzen Körper unterwegs. Strengen wir uns körperlich an, benötigen wir mehr Sauerstoff. Und kein anderer als unser Herzschlag ist dafür verantwortlich, unseren Blutstrom zu regulieren.
In bester Lage
Wie alle anderen Organe auch, muss sich das Herz zu Beginn des Lebens erst entwickeln. Das Erstaunliche ist, dass dies bereits in der dritten Lebenswoche des Embryos passiert. Aus einem anfänglichen „Herzschlauch“ formt sich eine „Herzschleife“, die sich wiederum in der letzten Entwicklungsphase aus zwei Kammern zu einem Herz zusammensetzt. Das vollständig ausgebildete Organ eines Erwachsenen ist etwa so groß wie seine Faust und wiegt an die 300 Gramm. Es befindet sich in der Mitte des Brustkorbs, etwas links versetzt hinter dem Brustbein. Unmittelbar am Herzen sitzt die Hauptschlagader, auch „Aorta“ genannt. Sie entspringt aus der linken Herzkammer und pumpt das sauerstoffreiche Blut in den Körperkreislauf. Das „verbrauchte“, also sauerstoffarme Blut, findet seinen Weg über die rechte Kammer zurück zum Herzen. Dieses wird über die Lungenschlagader in den Lungenkreislauf gepumpt. In der Lunge angekommen, gibt das Blut Kohlendioxid ab und „tankt“ neuen Sauerstoff auf. Jetzt fließt das Blut wieder in die linke Herzkammer und alles beginnt von vorne: Ein perfektes Zusammenspiel, das uns am Leben hält.
Außer Atem
Wenn unser Herz gleichmäßig schlägt, bemerken wir das im Alltag kaum. Holpert oder stockt es jedoch, „schwächeln“ wir schnell und kommen außer Atem. Das kann verschiedene Ursachen haben und sollte unbedingt abgeklärt werden, schließlich hält uns der Herzschlag am Leben. Eine Ursache für Atemnot und Leistungsabfall kann eine sogenannte Linksherzinsuffizienz sein. Dabei pumpt das Herz nicht mehr ausreichend Blut in den Körperkreislauf. Die Folge: Die Muskeln und Organe erhalten zu wenig Sauerstoff, zusätzlich kommt es zu einem Blutrückstau in der Lunge. Das kann dazu führen, dass man schnell außer Atem gerät. Wer seinem Herzen etwas Gutes tun will, sollte auf einen gesunden Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung setzen. Vor allem Stress, Rauchen, Bewegungsmangel, Bluthochdruck, Übergewicht, zu viel Fett und zu viel Zucker schaden dem Herzen. Stattdessen lieber im Alltag etwas langsamer machen und zu Obst greifen. Bestimmten sekundären Pflanzenstoffen – Anthocyanen – wird nämlich zugeschrieben, die Herzgesundheit zu fördern. Sie stecken vor allem in wildgewachsenen, skandinavischen Heidelbeeren.
Fabienne Leonard
Fabiennes Herz schlägt für gute Geschichten. Ihr Antrieb ist die Leidenschaft, mit Worten Bilder zu kreieren. Auch in ihrer Freizeit beschäftigt sie sich gerne kreativ – man findet sie meistens zwischen Kochtöpfen und Pflanzen, lesend am Meer oder bastelnd im Kinderzimmer. Sonntags bringt sie immer beerenstarke Pancakes auf den Frühstückstisch, die in ihrer kleinen Familie geliebte Tradition sind.